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Kirche in der Welt
Interview mit dem Generaloberen der Gesellschaft Jesu

In der Covid-Krise auch Sorge tragen für die Demokratie

In der Covid-Krise auch Sorge tragen für die Demokratie
P. Arturo Sosa Abascal SJ, 1948 in Caracas, Venezuela, geboren, ist der 31. Generalobere der Gesellschaft Jesu und seit knapp vier Jahren im Amt. Er wurde am 14. Oktober 2016 von den Delegierten der 36. Generalkongregation gewählt.
Von Antonella Palermo

Die Welt, die »Abstand hält«, die Angst vor einem Virus, das nicht verschwindet, sondern sich im Gegenteil vielerorts weiter ausbreitet, die Gefahr politischer Personalismen in einer Phase, in der es wichtig ist, den Kompass auf das Wohl aller auszurichten. Und außerdem das Bemühen, die Schwachen zu schützen – jene, die von der Pandemie nicht verschont werden, aber nur wenige oder gar keine Möglichkeiten haben, sich gebührend zu schützen, wie zum Beispiel die Migranten. Die höchste Autorität der Gesellschaft Jesu, der Venezolaner P. Arturo Sosa, sprach am Gedenktag des heiligen Ignatius, 31. Juli, mit »Radio Vatikan-Vatican News«. Der Generalobere wirft einen umfassenden Blick auf die vom Orden getragene Sendung, auf die Grundsteine der Spiritualität, die auch weiterhin Orientierung geben, und auf die aktuelle Lage, die Rolle, die die Gesellschaft Jesu in der Prüfung des Coronavirus spielt:


In der Mission erleben wir dieselben Prüfungen wie die betroffene Bevölkerung. Und vor allem erleben wir die sozialen Folgen dieser Epidemie. Ich möchte über diesen Aspekt sprechen. Denn ja, die Epidemie ist zweifellos ein gesundheitliches Problem, das vielleicht überwunden werden wird, aber die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Folgen müssen wirklich sehr ernst genommen werden. Wir haben vor allem versucht zu verstehen, wie wir unseren Dienst an den Notleidenden in diesem Zusammenhang fortsetzen können. Es gibt sehr viele Erfahrungen. Ich denke an das, was die Provinzen der Gesellschaft Jesu in Indien, in Südasien tun. Alle Provinzen haben dafür gesorgt, den Menschen, die nicht in der Lage sind, sich selbst zu versorgen, Lebensmittel und Medikamente zu beschaffen, auf sehr großherzige Weise.

Außerdem haben wir verstanden, dass man nicht für sich selbst Sorge tragen kann, ohne für die anderen Sorge zu tragen, und umgekehrt. Es gibt sehr viele Begleitungserfahrungen, sowohl auf persönlicher Ebene als auch durch die sozialen Netzwerke. Und wohlgemerkt geht es dabei nicht nur darum, die Messe im Videostream zu feiern, sondern im Leben der Menschen anwesend zu sein, mit allen Mitteln, die uns derzeit zur Verfügung stehen. Es war eine sehr schwierige und sehr interessante Erfahrung, die es verdient, im Laufe der Zeit ausgewertet zu werden. Ich muss auch sagen, dass das Erlebte eine Bestätigung der Entscheidungsfindung in der Sendung ist, die wir durch die weltweiten apostolischen Präferenzen empfangen haben. Wir haben vier Präferenzen gewählt, die vom Papst approbiert worden sind und die uns ans Herz legen, was jetzt im Kontext der Pandemie getan werden muss: erkennen, dass Gott uns den Weg nach vorn zeigen kann; offensichtlich ungerechte Sozialstrukturen verändern; Sorge tragen für die Schöpfung; und den jungen Menschen, die der Same der Hoffnung für die Zukunft sind, in Freiheit zuhören.

Also die Pandemie als Gelegenheit zum Überdenken von politischen Entscheidungen in einigen Regionen der Welt?

In allen Regionen der Welt. Ich habe schon oft gesagt, dass ein Opfer der Pandemie die Demokratie sein könnte, wenn wir uns nicht um unsere politische Lage kümmern. Derzeit besteht zum Beispiel für viele Regierungen – auch sogenannte demokratische Regierungen – die Versuchung darin, einen autoritären Weg einzuschlagen. Die Gesellschaft Jesu setzt sich bekanntlich sehr im Bereich der Begleitung von Migranten ein. Viele Länder haben die Pandemie ausgenutzt, um die Migrationspolitik dahingehend zu verändern, dass der Durchzug der Migranten oder die Aufnahme von Migranten beschränkt werden, was ein sehr großer Fehler ist, wenn wir die Welt brüderlicher und gerechter machen wollen. Die Migranten in diesem Augenblick erneut zu diskriminieren wäre – und ist – ein Zeichen für eine Welt, die wir uns nicht wünschen. Auch in der Arbeitswelt gibt es sehr viele Unternehmen, die diese Gelegenheit ausnutzen, um Arbeiter zu entlassen oder den Lohn zu kürzen oder das, was gezahlt werden muss, nicht zu zahlen, oder die Beiträge zur öffentlichen Gesundheitsfürsorge zu kürzen … Die Pandemie bietet also Gelegenheit, Fortschritte oder Rückschritte zu machen. Und wir müssen uns dessen sehr bewusst sein – als katholische Kirche und als Menschen, die sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen, um eine aufnahmebereitere, demokratischere Gesellschaft aufzubauen.

Welches unverzichtbare Kriterium sollte man dem heiligen Ignatius von Loyola zufolge anwenden, um in dieser so besorgniserregenden Lage für die ganze Welt zu größerem Wohl zu gelangen?
[...]
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