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Kultur
Hauptwerke der »Sammlung Roberto Longhi« in den Kapitolinischen Museen

Caravaggio und seine Nachfolger in Europa

Caravaggio und seine Nachfolger in Europa
Caravaggios berühmtes Frühwerk »Knabe, der von einer Eidechse gebissen wird«.
Von Brigitte Kuhn-Forte

Roberto Longhi ist die Entdeckung eines revolutionären Genies zu verdanken: Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio, heute jedem Schulkind ein Begriff, oft nicht nur aufgrund der bahnbrechenden naturalistischen Malerei mit scharfen Hell-Dunkel-Kontrasten, sondern auch wegen seines angeblich dramatischen Lebenswandels. Zu Longhis Zeit war er jedoch weitgehend unbekannt.

Longhi, der Pionier der Caravaggio-Forschung, bezeichnete Caravaggio als ersten Maler der Moderne und schlug 1914 mit Beispielen der französischen Kunst eine Brücke bis zu Courbet. Diese Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart und ihre Wechselwirkung wurde typisch für Longhis kritische Methode. Noch immer gültig erscheint die Feststellung (1962), dass es die Kenntnis der »Vergangenheit ist, die uns nicht die Regel sondern vielmehr die geistige Freiheit gibt, die Gegenwart zu interpretieren«, und dass andererseits »die Gegenwart auf die vergangene Geschichte abfärbt«. Bereits 1911 hatte der blutjunge Longhi Caravaggio seine Doktorarbeit gewidmet, die er genau am Tag seines 21. Geburtstags an der Universität Turin vorstellte. In dieser Schrift begnügte er sich nicht mit der Präsentation eines damals unbekannten Genies und dessen Werkes, sondern erforschte im Kapitel »Die Wegbereiter des Naturalismus« auch die Wurzeln von Caravaggios Kunst, die im kulturellen »Humus« des lombardischen Naturalismus mit seiner dunklen Farbigkeit zu suchen seien. Longhi erwähnt aber auch die Lichteffekte des venezianischen Wandermalers Lorenzo Lotto (1480-1556) als wegbereitend für Caravaggio.

Prägende Wirkung

Nach der Promotion verbrachte Longhi mehrere Jahre in Rom. Er fuhr nicht nur fort, Caravaggio selbst und seine Vorläufer zu studieren, sondern untersuchte auch dessen ungeheuerliche Wirkung in Italien und ganz Europa – die berühmten »caravaggesken« Maler, welche das gesamte 17. Jahrhundert prägten. Wobei Longhi sogleich hervorhob, dass es sich nicht um eine »Schule« im engen Sinn handelte – denn Caravaggio hatte keine Schüler und stellte keine festen Regeln auf –, sondern vielmehr um einen Umkreis: Künstler (Longhi: »altri spiriti liberi«, andere freie Geister), die sich ihm in ihrer Kunstauffassung verwandt fühlten.

Mit einem der letzten Vertreter dieser Richtung, Mattia Preti (1613-1699), befasste sich Longhi bereits 1913 in einem Aufsatz. Es folgten bis 1916 jährlich Schlag auf Schlag Studien über weitere »Caravaggeschi«: den Römer Orazio Borgianni, den Neapolitaner Giovanni Battista Ca racciolo, genannt Battistello, Orazio Gentileschi und dessen berühmte Tochter Artemisia. Nach Professuren in Bologna und Rom ließ er sich 1939 mit seiner Ehefrau, Schriftstellerin unter dem Pseudonym Anna Banti, in der »Villa Il Tasso« in den Hügeln oberhalb von Florenz nieder, die nach seinem Tod Sitz der Stiftung Longhi wurde und bis heute mit Bibliothek, Fotothek und der Kunstsammlung ein lebendiges Studienzentrum ist.

Dem Gelehrten sind Neufunde und die Identifikationen wichtiger Werke zu verdanken. 1943 publizierte er eine grundlegende Studie über den europäischen Naturalismus und seine Wurzeln bei Caravaggio und dessen Umkreis. Er wandte sich heftig gegen die geläufige akademische Auffassung des Künstlers als Ausläufer der Renaissance (Zitat: »Nachtportier der Renaissance«) und postulierte das Revolutionäre, Moderne seiner Kunst, die »natürlich, verständlich, mehr human als humanistisch« war. [...]
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