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Kirche in der Welt
Interview mit Kardinal João Braz de Aviz über die Herausforderungen für gottgeweihte Frauen

Es muss sich etwas ändern

Es muss sich etwas ändern
Im geweihten Leben ist der Anteil der Frauen höher als der der Männer. Ermutigt durch Papst Franziskus, bemüht sich in Rom die Kongregation für die Institute geweihten Lebens und die Gesellschaften apostolischen Lebens um Parität. Heute gibt es unter den 38 Beamten 15 Frauen. Zwei der fünf Abteilungen der Kongregation werden von Frauen geleitet. Kardinalpräfekt João Braz de Aviz ist stolz darauf. Der freundliche und joviale brasilianische Kardinal weicht keiner Frage aus, so lästig sie auch sein mag. Wir sprechen über Klöster, die geschlossen werden, sexuellen Missbrauch, Machtmissbrauch, schlechte Güterverwaltung, die Unbeweglichkeit der Strukturen, die angepasst werden müssen. Aber er gibt die Hoffnung nicht auf. Die Fragen stellte Romilda Ferrauto.

Eminenz, es gibt Licht und Schatten im allgemeinen Panorama des geweihten Lebens der Frauen. Zu den Schatten gehört etwa, dass eine gewichtige Krise der Berufungen zu registrieren ist. Ist die Lage aus Ihrer Sicht besorgniserregend?

Die Lage sieht von Kontinent zu Kontinent unterschiedlich aus. Europa erlebt gerade einen wirklich schwierigen Augenblick, viele Häuser werden geschlossen, es gibt auch viele Austritte. In Asien hingegen haben wir eine beeindruckende Zahl weiblicher Berufungen zum Ordensleben. So gibt es beispielsweise in Vietnam, einem kommunistischen Land, jedes Jahr tausend Novizinnen! Ein vergleichbares Phänomen finden wir in Afrika, während Lateinamerika einen Augenblick der Stagnation erlebt. Das geweihte Leben hat in Europa sehr starke Wurzeln, aber man hat übersehen, dass manche Dinge geändert werden müssen, weil sie überaltert sind. An erster Stelle wäre hier die Ausbildung zu nennen, sodann die Frage der Geschwisterlichkeit – wir können keine Individualisten sein, die zusammenleben – und schließlich das Verhältnis von Autorität und Gehorsam. Ohne dabei den Bezug zwischen Mann und Frau zu vergessen: Warum sollen geweihte Männer und geweihte Frauen so strikt getrennt sein? Schließlich müssen wir auch die Frage der Nutzung der Güter neu überdenken. Einige Orden bzw. Kongregationen haben viel Besitz, viel Geld, andere hingegen so gut wie nichts, und bisher findet da noch wenig Austausch statt.

Genau! Papst Franziskus hat im Zusammenhang mit dem Rückgang der Berufungen im geweihten Leben gesagt: Es besteht die Gefahr, dass sich die stetig schrumpfende Kongregation dann ans Geld klammert. Ist das der Fall?

Manchmal können gerade einmal fünf Frauen über ein riesiges Vermögen bestimmen. Das ist ein Problem, da die Güter nicht der Ordenskongregation oder diesen fünf Leuten gehören. Die Güter gehören der Kirche. Wir haben diesem Thema zwei wichtige Symposien gewidmet. Papst Franziskus empfiehlt zweierlei: In erster Linie Professionalität, das heißt wir müssen kompetent sein. Die Ökonomie ist eine Wissenschaft, die Verwaltung ist eine Wissenschaft. Und außerdem müssen wir zu den Werten des Evangeliums zurückkehren. Vorher haben Sie darauf angespielt, dass es außer der Krise der Berufungen auch – und vielleicht sogar vor allem – das Problem der Ordensaustritte gibt. Welches sind im Allgemeinen die Gründe, die die Ordensfrauen zum Verlassen des Klosters bewegen? Mit Sicherheit spielt der aktuelle kulturelle Kontext eine Rolle, in dem es schwer ist, Verantwortung das ganze Leben lang zu übernehmen. Das stimmt, aber die Gründe sind unterschiedlicher Art: Probleme auf der Gefühlsebene, persönliche Erfahrungen, die Wunden zurückgelassen haben. Oft ist die anfängliche Ausbildung sehr schön, aber dann ist der Vergleich mit dem Leben in der Gemeinschaft, in der sich die Ordensfrau wiederfindet, enttäuschend. Zuallererst sollte man die Ausbildung verändern. Sie sollte personalisiert und ein ganzes Leben lang fortgesetzt werden. Man sollte sich also bewusst machen, dass man in einem Kontext der Geschwisterlichkeit immer in Weiterbildung bleibt.

Vielleicht sind die Ordensfrauen auch enttäuscht, weil sie sich in der Lage wiederfinden, niedrige Arbeiten verrichten zu müssen, langweilige Verwaltungsarbeiten oder Aufgaben, die nicht der Ausbildung entsprechen, die sie absolviert haben. [...]
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