zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Doppelausgabe 10-11/2020 » Aus dem Vatikan
Titelcover der archivierten Ausgabe 10/2020 - klicken Sie für eine größere Ansicht

Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

Diese Woche

»Die Nachfolge Christi«,
das meistgelesene und gedruckte Buch neben der Bibel (Inc.IV.112)


Apostolische Reise
nach Marseille 2023

Apostolische Reise nach Marseille
Lesen Sie hier die Ansprachen und Beiträge
zur Reise
nach Marseille



Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

Bildergalerie
†Papst Benedikt XVI.

Die Themen
des Osservatore Romano


Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.



Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.



Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.



Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.


Links


Hier erhalten Sie weitergehende Informationen
zu unseren Partnerseiten.

<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Aus dem Vatikan
Eucharistiefeier, Segen und Auflegung des Aschenkreuzes in der römischen Basilika Santa Sabina

Die Liebe ist unser Reisepass zum Himmel

Predigt von Papst Franziskus am Aschermittwoch, 26. Februar
Die Liebe ist unser Reisepass zum Himmel
Nach der Predigt segnete Franziskus Asche als Zeichen von Vergänglichkeit und Buße. Als erster empfing der Papst selbst vom 95-jährigen emeritierten slowakischen Kurienkardinal Jozef Tomko auf seiner Stirn dieses Zeichen der Buße. Anschließend zeichnete Franziskus selbst jeweils den anwesenden Kardinälen ein Aschenkreuz auf ihr Haupt.
Wir beginnen die Fastenzeit mit dem Empfang des Aschenkreuzes: »Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst« (vgl. Gen 3,19). Der Staub auf unseren Häuptern bringt uns zur Erde zurück, er erinnert uns daran, dass wir von der Erde kommen und zur Erde zurückkehren werden. Wir sind also schwach, zerbrechlich, sterblich. Im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende geben wir ein kurzes Gastspiel, vor der Unermesslichkeit der Galaxien und des Weltraums sind wir winzig klein. Wir sind wie Staub im Universum. Aber wir sind der von Gott geliebte Staub. Liebevoll nahm der Herr unseren Staub in seine Hände und hauchte ihm seinen Lebensatem ein (vgl. Gen 2,7). So sind wir kostbarer, zu ewigem Leben bestimmter Staub. Wir sind die Erde, über die Gott seinen Himmel ausgegossen hat, der Staub, der seine Träume enthält. Wir sind Gottes Hoffnung, sein Schatz, seine Herrlichkeit.

Von der Asche zum Leben

Die Asche erinnert uns also an den Weg unseres Lebens: vom Staub zum Leben. Wir sind Staub, Erde, Lehm, aber wenn wir uns von Gottes Händen formen lassen, werden wir zu etwas Wunderbarem. Und doch sehen wir oft, besonders in Schwierigkeiten und in der Einsamkeit, nur unseren Staub! Aber der Herr ermutigt uns: Das Wenige, das wir sind, besitzt in seinen Augen einen unendlichen Wert. Nur Mut, wir wurden geboren, um geliebt zu werden, wir wurden geboren, um Kinder Gottes zu sein.

Liebe Brüder und Schwestern, zu Beginn der Fastenzeit sollten wir uns das bewusstmachen. Denn die Fastenzeit ist nicht die Zeit, nutzlose Moralismen über die Menschen zu ergießen, sondern anzuerkennen, dass unsere erbärmliche Asche von Gott geliebt ist. Dies ist eine Zeit der Gnade, damit wir Gottes liebevoll auf uns gerichteten Blick annehmen und unter diesem Blick unser Leben ändern. Wir sind in dieser Welt, um von der Asche zum Leben zu gelangen. Lasst uns also die Hoffnung nicht zerstäuben, lassen wir den Traum, den Gott von uns hat, nicht zu Asche werden. Lasst uns nicht in Resignation verfallen. Und du sagst: »Wie kann ich vertrauen? Um die Welt steht es schlecht, die Angst breitet sich aus, es gibt so viel Bosheit und die Gesellschaft wird immer unchristlicher …«. Glaubst du denn nicht, dass Gott unseren Staub in Herrlichkeit verwandeln kann?

Die Asche, die uns auf das Haupt gestreut wird, erschüttert die Gedanken in unserem Kopf. Sie erinnert uns daran, dass wir Kinder Gottes nicht dafür leben dürfen, um dem Staub nachzulaufen, der sich auflöst. Eine Frage kann von unseren Köpfen in die Tiefe unserer Herzen gelangen: »Wofür lebe ich?« Wenn ich für die Dinge der Welt lebe, die vergehen, kehre ich zum Staub zurück und verleugne, was Gott an mir getan hat. Wenn ich nur lebe, um ein wenig Geld nach Hause zu bringen und Spaß zu haben, für ein wenig Ansehen, um ein bisschen Karriere zu machen, dann lebe ich von Staub. Wenn ich das Leben nur deshalb für schlecht halte, weil ich nicht genug Beachtung finde oder von anderen nicht das bekomme, was mir meines Erachtens zusteht, bleibt mein Blick dem Staub verhaftet.

Dafür sind wir nicht in der Welt. Wir sind viel mehr wert, wir leben für viel mehr: um Gottes Traum zu verwirklichen, um zu lieben. Die Asche legt sich auf unsere Häupter, damit sich in unseren Herzen das Feuer der Liebe entzünde. Denn wir sind Bürger des Himmels, und die Liebe zu Gott und zum Nächsten ist unser Reisepass für den Himmel, unser Ausweis. Die irdischen Güter, die wir besitzen, werden uns nichts nützen, sie sind Staub, der verweht, aber die Liebe, die wir schenken – in der Familie, bei der Arbeit, in der Kirche, in der Welt – wird uns retten, sie wird für immer bleiben.

Die Asche, die wir empfangen, erinnert uns an einen zweiten, entgegengesetzten Weg, den vom Leben zum Staub. Wir schauen uns um und sehen den Staub des Todes. Leben, das zu Asche zerfällt. Trümmer, Zerstörung, Krieg. Das Leben von nicht angenommenen unschuldigen Kindern, das Leben zurückgewiesener armer Menschen, das Leben ausrangierter alter Menschen. Wir zerstören uns immer weiter selbst und werden wieder zu Staub. Und wie viel Staub gibt es in unseren Beziehungen! Schauen wir, wie es bei uns zu Hause aussieht, in unseren Familien: wie viele Streitigkeiten, wieviel Unfähigkeit, Konflikte zu entschärfen, wie viel Mühe, sich zu entschuldigen, zu vergeben, neu anzufangen, während es uns so leicht fällt, unsere Freiräume und unsere Rechte einzufordern! Es gibt eine Menge Staub, der die Liebe beschmutzt und das Leben verunstaltet. Wir haben zugelassen, dass sich auch in der Kirche, dem Haus Gottes, so viel Staub absetzen konnte, der Staub der Weltlichkeit. [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite

Sonderausgaben
Spaziergänge durch Rom


Spaziergänge durch Rom - Teil 1 und Teil 2
Teil III
jetzt neu erschienen!


mehr Informationen zu diesen Sonderausgaben


Sonderausgabe
Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.


Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.
Teil 2 noch erhältlich!

mehr Informationen zu dieser Sonderausgabe


Meditationen von
Papst Franziskus
bei den Frühmessen
in Santa Marta 2013

Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013

Jetzt als eBook!


Jahresinhaltsverzeichnis 2022

Bestellen Sie das Jahresinhaltsverzeichnis 2022 als gedruckte Version in Original-Zeitungsgröße



Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


L’Osservatore Romano
Telefon: +49 (0) 711 44 06-139 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum