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Kirche in der Welt
Abschluss der Konferenz »Der Schutz von Minderjährigen in der Kirche«

Ein abscheuliches Verbrechen, das ausgemerzt werden muss

Ansprache von Papst Franziskus am 24. Februar
Ein abscheuliches Verbrechen, das ausgemerzt werden muss
Mit einer heiligen Messe ist am Sonntag, 24. Februar, die viertägige Kinderschutz-Konferenz im Vatikan zu Ende gegangen. Die Predigt hielt der Erzbischof von Brisbane, Mark Coleridge. Er bezeichnete die notwendige Umkehr der Kirche als »kopernikanische Wende«. Nach dem Gottesdienst hielt Papst Franziskus die hier wiedergegebene Ansprache.
Liebe Brüder und Schwestern,

mein Dank gilt dem Herrn, der uns in diesen Tagen begleitet hat, und euch allen möchte ich für den kirchlichen Geist und den Einsatz, den ihr mit so viel Großherzigkeit geleistet habt, danken.

Unsere Arbeit hat uns dazu geführt, einmal mehr anzuerkennen, dass das schwere Übel des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen leider in allen Kulturen und Gesellschaften ein geschichtlich verbreitetes Phänomen ist. Dieser Missbrauch ist erst in relativ jüngerer Zeit Gegenstand systematischer Studien geworden und dies dank eines Bewusstseinswandels der öffentlichen Meinung über ein Thema, das in der Vergangenheit tabu war, das heißt, dass alle von seiner Existenz wussten, aber keiner darüber sprach. Das bringt mir auch eine grausame religiöse Praxis in Erinnerung, die in der Vergangenheit in einigen Kulturen verbreitet war, nämlich Menschen – oft Kinder – bei heidnischen Ritualen zu opfern. Allerdings legen die verfügbaren Statistiken über den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen, die von verschiedenen nationalen und internationalen Organisationen und Organismen (Weltgesundheitsorganisation WHO, UNICEF, Interpol, Europol u. a.) erstellt wurden, bis heute nicht das wahre Ausmaß des Phänomens offen. Es wird häufig unterschätzt, vor allem weil viele Fälle des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen nicht angezeigt werden, insbesondere die große Zahl von Vorfällen im familiären Bereich.

Selten vertrauen sich die Opfer wirklich jemandem an und suchen Hilfe. Hinter diesem Widerstreben mag Scham, Verwirrung, Furcht vor Vergeltung, Schuldgefühl, Misstrauen gegenüber den Institutionen, kulturelle oder soziale Konditionierung, aber auch Unkenntnis über die Dienste und Strukturen, die helfen können, stehen. Die Beklemmung führt leider zur Verbitterung oder sogar zum Selbstmord oder gelegentlich zur Revanche, bei der das Opfer selbst zum Täter wird. Das einzige gesicherte Faktum ist, dass Millionen Kinder auf der Welt Opfer von Ausbeutung und sexuellem Missbrauch sind.

Hier wäre es wichtig, die allgemeinen Daten – die meines Erachtens immer nur einen Teil wiedergeben – auf globalem Niveau, dann auf europäischem, asiatischem, amerikanischem, afrikanischem und ozeanischem Niveau wiederzugeben, um ein Bild der Schwere und der Tiefe dieses Übels in unseren Gesellschaften zu zeigen. Um unnötige Diskussionen zu vermeiden, möchte ich zunächst unterstreichen, dass die Erwähnung bestimmter Länder den einzigen Zweck hat, statistische Daten aus den genannten Berichten zitieren zu können.

Die erste Evidenz, die sich aus den verfügbaren Daten ergibt: wer Missbrauch begeht, das heißt Gewalt (körperlich, sexuell oder psychisch) anwendet, sind vor allem Eltern, Verwandte, die Partner von Kinderbräuten, Trainer und Erzieher. Ferner haben sich, wie UNICEF-Daten aus dem Jahr 2017 bezogen auf 28 Länder zeigen, neun von zehn Mädchen, die erzwungenen Geschlechtsverkehr hatten, als Opfer eines Bekannten oder einer mit der Familie verbundenen Person bezeichnet.

Entsprechend der offiziellen Zahlen der US-amerikanischen Regierung werden in den Vereinigten Staaten jedes Jahr mehr als 700.000 Kinder Opfer von Gewalt und Misshandlung. Nach dem International Center For Missing and Exploited Children (ICMEC) wird jedes zehnte Kind sexuell missbraucht. In Europa sind 18 Millionen Kinder Opfer von sexuellem Missbrauch.

Wenn wir das Beispiel Italiens nehmen, ergibt der Bericht des »Blauen Telefons« [Telefono Azzurro] aus dem Jahr 2016, dass 68,9% der Missbräuche innerhalb der eigenen vier Wände des Minderjährigen stattfinden.

Schauplatz der Übergriffe ist nicht nur der häusliche Bereich, sondern auch das Umfeld des Stadtviertels, der Schule, des Sports und leider auch der Kirche. [...]
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