zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Ausgabe 28/2019 » Kultur
Titelcover der archivierten Ausgabe 28/2019 - klicken Sie für eine größere Ansicht

Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

Diese Woche

»Die Nachfolge Christi«,
das meistgelesene und gedruckte Buch neben der Bibel (Inc.IV.112)


Apostolische Reise
nach Marseille 2023

Apostolische Reise nach Marseille
Lesen Sie hier die Ansprachen und Beiträge
zur Reise
nach Marseille



Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

Bildergalerie
†Papst Benedikt XVI.

Die Themen
des Osservatore Romano


Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.



Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.



Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.



Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.


Links


Hier erhalten Sie weitergehende Informationen
zu unseren Partnerseiten.

<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Kultur
Der Mosesbrunnen oder die »Acqua Felice« – Teil 3

Von Engeln und Löwen bewacht

Von Engeln und Löwen bewacht
Die künstlerisch nicht ganz unumstrittene Mosesstatue beherrscht das Brunnenensemble.
Der Mosesbrunnen steht heute ziemlich unglücklich an der Kreuzung der Via XX Settembre mit dem Largo di Santa Susanna. Der Verkehr tost hier unentwegt und es ist eigentlich unmöglich, das Monument ohne vorbeifahrende Autos, Motorräder und Busse zu betrachten. Deshalb sollte man das tunlichst am Sonntagmorgen machen. Da kann man die eindrucksvolle Ansicht mit dem hohen Inschriftenteil und den Statuen darunter bestimmt besser betrachten.

Von Silvia Montanari

Am 15. Juni 1587 wurde die »Acqua Felice« zwar feierlich eingeweiht, doch die Prachtfassade wurde erst etwas später realisiert. Der untere Teil ist in der Art eines Triumphbogens gestaltet: Vier hohe Marmorsäulen – zwei aus Cipollino, links und rechts der Moses-Statue, und zwei aus »Breccia grigia« [graue Brekzien]; sie stammen wohl aus den nahen Diokletiansthermen – trennen drei Rundbogennischen. Die mittlere nimmt eine gewaltige Marmorstatue des Moses ein, die ihre Eingebung der Statue des Michelangelo Buonarroti in San Pietro in Vincoli verdankte. Mit einer weiten Tunika angetan, ist er im Begriff, mit seiner ausgestreckten Rechten Wasser aus dem Felsen zu schlagen, während er in seiner Linken die Gesetzestafeln umfasst. Ein langer, wallender Bart sowie flammenartige Hörner auf der Stirne unterstreichen das bedrohliche Antlitz.

Biblische Szenen

Die Hörner auf dem Haupt des Moses sind auf die lateinische Wiedergabe des hebräischen Urtextes (Ex 34,29) zurückzuführen, die in der Vulgata aufscheint. Da im Althebräischen nur die Konsonanten geschrieben wurden, erlaubte das aus den Konsonanten »k-r-n« bestehende Wort statt »karan« (strahlend, leuchtend) die Formulierung »keren« (Horn). In der Septuaginta wurde die gleiche Stelle sinngemäß mit »strahlend« übersetzt. Michelangelo wählte jedoch für seinen Moses (eben in San Pietro in Vincoli) die Version der Vulgata. Moses-Darstellungen mit einem Strahlenkranz um den Kopf gab es aber bereits vor und gleichzeitig mit dem genialen Meister.

Leonardo Sormani und Prospero Antichi, »il Bresciano« genannt, schufen diese Skulptur, die – wie gesagt – stark an der Mosesstatue von Michelangelo in San Pietro in Vincoli orientiert ist. An der Wand hinter dem Kopf des Moses verstärken Reliefstrahlen, deren Enden kleine Seraphim bilden, die Intensität des Augenblickes. Sormani machte allerdings einen Fehler: Er stellte sich kein Modell her, sondern meißelte die 4 Meter hohe Statue aus einem einzigen Marmorblock, der auf dem Boden lag, statt ihn aufrecht zu bearbeiten. Daher unterlief ihm der Fehler, dass er sich in den Proportionen vertat. Diese wuchtige Interpretation von Michelangelos Vorbild wurde seinerzeit nicht positiv aufgenommen, sondern sogar mit dem für die Römer typischen Sarkasmus ausgelacht. Man wies darauf hin, dass Moses, als er das Wasser aus dem Felsen schlug, die Gesetzestafeln noch nicht erhalten hatte, dass die Statue plump und grotesk sei. Sie kritisierten die ausladende Geste der Hand, den wilden Gesichtsausdruck, das wenig elegante Gewand und tauften ihn »il Mosè ridicolo« (den »lächerlichen Moses«). Natürlich gab es auch eine »Pasquinata« (ein Spottgedicht) auf diese unglückliche Kolossalfigur: »Guarda con occhio torvo l’acqua che sgorga ai pie’ pensando inorridito al danno che a lui fe’ uno scultor stordito« (Mit scheelem Blick schaut auf das zu seinen Füßen entspringende Wasser er (Moses), bedenkend den Schaden, den ihm zugefügt ein Bildhauer, ein Verwirrter). Natürlich darf man diese Kritik nicht zu ernst nehmen; im Laufe der Jahrhunderte hat dieser Moses auch viele Bewunderer gefunden, wobei es diese auch heute noch gibt. [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite

Sonderausgaben
Spaziergänge durch Rom


Spaziergänge durch Rom - Teil 1 und Teil 2
Teil III
jetzt neu erschienen!


mehr Informationen zu diesen Sonderausgaben


Sonderausgabe
Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.


Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.
Teil 2 noch erhältlich!

mehr Informationen zu dieser Sonderausgabe


Meditationen von
Papst Franziskus
bei den Frühmessen
in Santa Marta 2013

Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013

Jetzt als eBook!


Jahresinhaltsverzeichnis 2022

Bestellen Sie das Jahresinhaltsverzeichnis 2022 als gedruckte Version in Original-Zeitungsgröße



Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


L’Osservatore Romano
Telefon: +49 (0) 711 44 06-139 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum