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Kultur
Die Romaufenthalte von Johann Gottfried Seume

»Wenn einer eine Reise tut …«

»Wenn einer eine Reise tut …«
Seume (1763-1810) ist vor allem als kulturhistorischer Reiseschriftsteller bekannt geworden.
Von Msgr. Dr. Winfried König,
Leiter der deutschsprachigen Sektion im Vatikanischen Staatssekretariat


»Nun bin ich wieder hier in dem Sitz der heiligen Kirche, aber nicht in ihrem Schoße. Wie schade das ist; ich habe so viel Ansatz und Neigung zur Katholizität; würde mich so gern auch an ein Oberhaupt in geistlichen Dingen halten, wenn nur die Leute etwas leidlicher, ordentlich und vernünftig wären. Meiner ist der Katholizismus der Vernunft, der allgemeinen Gerechtigkeit, der Freiheit und Humanität; und der ihrige ist die Nebelkappe der Vorurteile, der Privilegien, des eisernen Gewissenszwanges.« So fasst der sächsische Schriftsteller Johann Gottfried Seume (1763-1810) die Eindrücke seines Rombesuchs im Jahre 1802 zusammen.

Einen interessanten Einblick in die Persönlichkeit dieses Dichters und in seine Deutung der politisch-sozialen Verhältnisse in Rom zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbrachte die Buchbesprechung einer literaturwissenschaftlichen Studie mit dem Titel Spaziergang durchs papierne Jahrhundert. Das Netzwerk von Johann Gottfried Seume, die am 26. Juni in der Casa Goethe stattfand. Die Autorin Dr. Gabi Pahnke und der junge Verleger Robert Eberhardt, der schon vor einigen Jahren durch eine eigene Studie über die Dichterfreundschaft zwischen Seume und Münchhausen hervorgetreten war, zeichneten in ihrem Podiumsgespräch ein lebendiges Bild Johann Gottfried Seumes.

Methode zur Erfahrung der Wirklichkeit

Seumes Ansatz besteht in einer Kulturkritik. In den immer einflussreicheren Massenmedien sieht er ein gewaltiges Potential zur Manipulation der Bevölkerung. Die »heillose« Welle der »Verschriftlichung« ist für ihn ein Merkmal der ausgehenden Epoche der Aufklärung. Seume steht hier in der Tradition Friedrich Schillers, der in seinem Drama Die Räuber den Protagonisten Karl Moor sich »vor dem tintenklecksenden Säkulum ekeln« lässt (1. Akt, 2. Szene). Für Seume, wie für Schiller, erschließt sich die Wirklichkeit vielmehr aus der konkreten Begegnung zwischen Menschen. Aus dieser Überzeugung heraus unternimmt Seume seine Reisen. Seine Reiseberichte, die den Lesern ein authentisches Bild der bereisten Länder vermitteln, werden zu einem enormen literarischen Erfolg. Das betrifft vor allem sein Hauptwerk Der Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Das Wort »Spaziergang« macht hierbei seine Methode zur Erfahrung der Wirklichkeit deutlich. Es geht ihm sozusagen um eine »Entschleunigung«, die Freiräume schafft, um den Menschen wirklich zu begegnen. »Wer geht«, so sagt Seume, »sieht im Durchschnitt anthropologisch und kosmisch mehr, als wer fährt. […] Ich halte den Gang für das Ehrenvollste und Selbständigste im Manne, und bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge. Man kann fast überall bloß deswegen nicht richtig auf die Beine kommen und auf den Beinen bleiben, weil man zu viel fährt. Wer zu viel in dem Wagen sitzt, mit dem kann es nicht ordentlich gehen.« Seume geht – oder fährt manchmal »per Anhalter« –, um Menschen zu erleben und mit ihnen in Kontakt zu kommen. So wird er auch Augenzeuge ihrer Lebensweisen. [...]
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