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Aus dem Vatikan
Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am 19. Februar

Klare Unterscheidung zwischen Gerechtigkeit und Rache

Klare Unterscheidung zwischen Gerechtigkeit und Rache
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Im Evangelium des heutigen Sonntags (Mt 5,38-48) – eine jener Stellen, die am besten die christliche »Revolution« zum Ausdruck bringen – zeigt Jesus den Weg der wahren Gerechtigkeit durch das Gesetz der Liebe, welches das Gesetz des »Auge für Auge, Zahn für Zahn« überwindet. Diese antike Regel verlangte, den Gesetzesbrechern dem verursachten Schaden entsprechende Strafen aufzuerlegen: den Tod für den, der gemordet hatte, die Amputation für den, der jemanden verletzt hatte, und so weiter. Jesus fordert von seinen Jüngern nicht, das Übel hinzunehmen. Im Gegenteil: Er fordert auf zu reagieren, aber nicht mit einem weiteren Übel, sondern mit dem Guten. Nur auf diese Weise wird die Kette des Übels gebrochen: ein Übel führt zu einem weiteren Übel, ein weiteres führt zu anderen … Es wird diese Kette des Übels durchbrochen, und die Dinge werden wirklich anders. Das Übel nämlich ist eine »Leere«, eine Leere ohne Gutes, und ein Leerraum kann man nicht mit einer weiteren Leere füllen, sondern nur mit einer »Fülle«, das heißt mit dem Guten. Die Vergeltung führt nie zur Lösung der Konflikte. »Du hast mir das angetan, ich tue es dir auch an«: das löst nie einen Konflikt, und es ist auch nicht christlich.

Für Jesus kann die Ablehnung von Gewalt auch einen Verzicht auf ein legitimes Recht mit sich bringen; und er führt einige Beispiele dafür an: die andere Wange hinhalten, seine Kleidung oder sein Geld überlassen, weitere Opfer auf sich nehmen (vgl. V. 39-42). Dieser Verzicht jedoch will nicht besagen, dass die Erfordernisse der Gerechtigkeit ignoriert werden oder man ihnen widerspricht. Nein, im Gegenteil, die christliche Liebe, die sich in besonderer Weise in der Barmherzigkeit offenbart, stellt eine höhere Verwirklichung von Gerechtigkeit dar. Was Jesus uns lehren will, ist die klare Unterscheidung, die wir zwischen Gerechtigkeit und Rache machen müssen. Zwischen Gerechtigkeit und Rache unterscheiden. Rache ist nie gerecht. Es ist uns gestattet, Gerechtigkeit einzufordern; es ist unsere Pflicht, Gerechtigkeit zu üben. Es ist uns dagegen untersagt, uns zu rächen oder auf irgendeine Weise Rache zu schüren, insofern dies Ausdruck des Hasses und der Gewalt ist.

Jesus will keine neue bürgerliche Ordnung vorschlagen, sondern vielmehr das Gebot der Nächstenliebe, das auch die Feindesliebe umfasst: »Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen« (V. 44). Und das ist nicht leicht. Dieses Wort darf nicht als Billigung des vom Feind zugefügten Übels missverstanden werden, sondern ist als Aufforderung zu einer höheren Perspektive zu verstehen, zu einer großmütigen Perspektive, die jener des himmlischen Vaters ähnlich ist. Er, so sagt Jesus, »lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte« (V. 45). Denn auch der Feind ist eine menschliche Person, die als solche nach dem Bild Gottes geschaffen ist, auch wenn dieses Bild gegenwärtig durch ein unwürdiges Verhalten getrübt wird.

Wenn wir von »Feinden« sprechen, dürfen wir nicht an irgendwelche Personen denken, die anders und fern von uns sind; wir sprechen auch von uns selbst, die wir mit unserem Nächsten in Konflikt geraten können, bisweilen mit unseren Familienangehörigen. Wie viele Feindseligkeiten in den Familien, wie viele! Denken wir daran. Feinde sind auch jene, die schlecht über uns reden, die uns verleumden und uns Unrecht antun. Und es ist nicht leicht, das wegzustecken. Wir sind dazu aufgerufen, all diesen mit dem Guten zu antworten, das seine eigenen, von der Liebe inspirierten Strategien hat. [...]
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