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Kirche in der Welt
Genovefa von Paris – die Heilige des Monats

Mit der Kraft des Gebets gegen Gewalt und Unterdrückung

Mit der Kraft des Gebets gegen Gewalt und Unterdrückung
Die Pariser Kirche Saint-Étienne-du-Mont, in der sich Genovefas Grab befindet.
Um 422 in Nanterre bei Paris geboren wurde Genovefa – der Legende nach – auf Anregung des heiligen Germanus von Auxerre schon sehr jung Nonne und führte ein Leben des Gebets und der Buße. Beim Hunneneinfall 451 soll sie durch ihre Fürbitte Paris vor der Zerstörung bewahrt haben. Sie gilt als Stifterin der Kirche Saint-Denis in Paris. Genovefa war im Mittelalter in Frankreich eine der bekanntesten Heiligengestalten. Mittelpunkt der Genoveva-Verehrung ist heute die architektonisch bedeutsame Kirche Saint-Étienne-du-Mont in Paris.

Von Beniamino Baldacc

Wir schreiben das Jahr 451. Der Angst und Schrecken verbreitende Hunnenkönig Attila marschiert auf Paris zu. Die Männer sind alle zur Flucht, zur Aufgabe der Stadt entschlossen. Die einzige Gegenstimme, die sich erhebt, ist die einer ganz besonderen Frau, Genovefa. Die in Nanterre geborene und von der Großmutter nach dem Tod der Eltern nach Paris geholte Tochter aus katholischer Familie weiht sich im Alter von fünfzehn Jahren Christus. Im Alter von mittlerweile dreißig Jahren führt sie ein zurückgezogenes Leben im eigenen Haus, wo sie die monastischen Regeln, die sie sich selbst auferlegt hat, skrupulös befolgt. Sie ist eine unabhängige Frau, die dazu bereit ist, am öffentlichen Leben der Stadt teilzunehmen, und die ihrer Familientradition gemäß auch dafür zur Verfügung steht, bürgerliche Pflichten und Aufgaben zu übernehmen.

Als die Hunnen anrücken, tritt die geweihte Jungfrau energisch auf und widersetzt sich der feigen Entscheidung der Männer: »Wollt ihr zulassen, dass der fürchterliche Gestank der Hunnen Paris erfüllt?« Die Angst ist ein schlechter Ratgeber, und so tritt ihr eine Gruppe von Männern mit Drohgebärden entgegen, in der Absicht, sie zu steinigen: »Frau, misch dich nicht ein und lass dir nicht einfallen, in unsere Entscheidung, die Stadt zu verlassen, einzugreifen. Der Barbar, dessen Namen auszusprechen ich mich fürchte, wird mit seinem Heer von Ungeheuern Paris zerstören und niemand, ob Mann oder Frau, Alte oder Kinder, wird verschont bleiben. Ein fürchterliches Schicksal erwartet uns! Hör auf damit, unsere Frauen gegen uns aufzuhetzen. Wir sind Ehemänner und Väter und versuchen, unsere Familien vor der Grausamkeit eines Teufels zu retten. Es ist kein Zufall, dass er in dem Angst einflößenden Ruf steht, die ›Geißel Gottes‹ zu sein. Er hat ganze Völker unterjocht und ausgerottet. Er erobert die Städte nicht: Er schleift sie und lässt rauchende Trümmer zurück. Wir müssen schnell fliehen und uns auf dem Land zerstreuen. Du darfst dich unserer Entscheidung nicht widersetzen noch unsere Frauen in Verwirrung stürzen. Gebete? Bloßes Geschwafel, das die Barbaren gewiss nicht erschrecken kann. Sie werden die Flucht ergreifen, wenn sie unsere innigen Gebete vernehmen werden, vor allem dann, wenn diese gesungen werden?! Nein, du bist verrückt, und wir werden dir nicht gestatten, alle Einwohner von Paris mit in den Abgrund deines Wahnsinns herabzureißen. Wir werden dir jetzt auf immer Einhalt gebieten.«

»Bringt mich ruhig um und liefert dadurch noch einen weiteren Beweis für eure Feigheit. Flieht vor Attila und steinigt eine wehrlose Nonne«, so erwidert Genovefa mit fester und entschlossener Stimme. Aber dank des Eingreifens eines Erzdiakons des heiligen Bischofs Germanus [von Auxerre] wagt keiner sich zu rühren: die Frau, die sie im Begriff waren zu töten, war von dem Heiligen bereits im Alter von sieben Jahren als Auserwählte Gottes erkannt worden. Genovefa, die nun frei handeln kann, versammelt im Baptisterium eine große Zahl von Frauen zum Gebet, nachdem sie sie mit feurigen Worten ermahnt hatte. Wir zitieren hier die kleine lehrhafte Fabel, die in den Jahrhunderten widerhallen sollte: »Die Männer sollen ruhig fliehen, wenn sie wollen und nicht mehr dazu fähig sind zu kämpfen. Wir Frauen werden so inbrünstig zu Gott beten, dass er unsere Bitten erhört.«

Die Kraft der Frauen hat über die Angst gesiegt. Paris wird nicht verlassen. Keiner flieht, alle bemühen sich, die Bollwerke zur Verteidigung der Stadt zu verstärken. Trier, Metz und Reims haben bereits die zerstörerische Plünderung durch die Hunnen erlitten, die nun in dem Lager, das sie nur wenige Meilen entfernt aufgeschlagen haben, die Belagerung und den Sturm auf Paris vorbereiten. Attila ruft, wie immer, bevor er losmarschiert, die Haruspizes zusammen. Sie berichten ihm von ungünstigen Vorzeichen. Er fragt seine Heerführer, was geschehen sei. »Mein König, in Paris werden die Verteidigungsanlagen mit Mauern und Gräben verstärkt. Das römische Kontingent ist um Freiwillige ergänzt worden. Nichts im Vergleich zu deiner Heeresmacht.« [...]
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