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Kultur
»Dialoge über Spiritualität« – Manzù- und Fontana-Ausstellung

Gegenüberstellung von zwei großen Künstlern

Gegenüberstellung von zwei großen Künstlern
Manzù; Der Kardinal, Bronze, 1937-38, Nationalgalerie für moderne Kunst, Rom
Von Christa Langen-Peduto

Hier die Engelsburg in Vatikannähe, das wuchtige einstige Kaiser-Mausoleum, dann als Fluchtburg und Gefängnis der Päpste genutzt, heute Museum und Treff für Kulturevents. Dort der langgestreckte moderne Bungalow im Grünen, in Ardea südlich von Rom, zu dem der Meereswind hinüberweht. Hier die Renaissancesäle mit ihren herrlichen farbigen Fresken, dort die grauen Ausstellungsflächen. Bis 5. März verbinden diese so unterschiedlichen Gebäude, so merkwürdig es erscheinen mag, »Dialoge über Spiritualität« über das Thema sakrale moderne Kunst der 1950er und -60er Jahre zwischen den weltberühmten Künstlern Giacomo Manzù (1908 bis 1991) und Lucio Fontana (1899 bis 1968). In der Engelsburg sind 35 Meisterwerke von Manzù, auch etliche seiner Bronzekardinäle, ausgestellt. Fast gleich viele Skulpturen von Fontana, darunter bunte Keramikstatuen, wurden nach Ardea gebracht. Dort sind sie der Dauerausstellung von Manzù gegenübergestellt. Denn der Bungalow ist seit 1981 »Museum Manzù«, auf ausdrücklichen Wunsch seiner österreichischen Frau Inge geb. Schabel. Die einstige Tänzerin war zugleich das bedeutendste Modell für seine Statuen anmutiger, teils schwebender Frauenfiguren gewesen.

Weil Fontana laut eigener Aussage Manzù sehr schätzte, kam Kuratorin Barbara Cinelli von der Universität Roma Tre die Idee zu dieser Gegenüberstellung zwischen dem Bildhauer aus Bergamo und Fontana, der in Italien und Argentinien wirkte. Sonderlich befreundet waren sie nicht. Doch sie seien sich damals, nach dem Zweiten Weltkrieg, einig gewesen: »Beide waren der Meinung, dass Sakrales nach dem Krieg sich in einer ganz neuen Spiritualität präsentierte.« Unter diesem Aspekt wird verständlich, dass die Doppelausstellung unter der Schirmherrschaft des Päpstlichen Kulturrates steht. Dessen Vorsitzender, Kardinal Gianfranco Ravasi, unterstreicht im Vorwort zum Katalog: »In der Tat haben Manzù und Fontana, jeder entsprechend seiner eigenen kreativen und inneren Entwicklung, nicht nur den Höhenweg der Transzendenz eingeschlagen, der der Kunst stets zu eigen ist, sondern auch jenen der theologischen Transzendenz.« Dabei erinnert der Kardinal an Worte des Malers Paul Klee, denen zufolge »Kunst nicht das Sichtbare, sondern das Unsichtbare « darstelle.

Nicht versteckt wird ein weiterer, rein profaner Aspekt. Der Museumspol für Latium, der für die Engelsburg und die Manzù-Dauerausstellung in Ardea zuständig ist, erhofft sich durch diese Doppelausstellung mehr Besucher für die Museen außerhalb Roms. Die Manzù-Werke im alten Mausoleum, das jährlich von Millionen von Touristen und Pilgern besichtigt wird, macht in der Tat darauf neugierig, auch die Arbeiten des Künstlers in Ardea zu sehen. Dort wirkte er seit 1964, und dort liegt der Norditaliener auf eigenen Wunsch inmitten seiner Schöpfungen – auch auf den Rasenflächen rund um den Bungalow stehen Skulpturen – begraben. In die Engelsburg wurden auch bedeutende Werke Manzùs aus der Nationalgalerie für moderne Kunst gebracht. Frühe und spätere Arbeiten demonstrieren seine künstlerische Entwicklung. Manzù war das zwölfte der 14 Kinder des Schuhmachers und Küsters Angelo Manzoni in Bergamo. Schon früh lernte er, in Holz zu schnitzen, spezialisierte sich aber später vornehmlich auf Bronzearbeiten. Immer an der Natur orientiert, wurde er nie ganz abstrakt. In Paris bewunderte er bei Aufenthalten 1929 und 1936 die impressionistische Oberflächenbehandlung der Skulpturen von Auguste Rodin und Edgar Degas, die er in seine Werke einfließen ließ.

Kardinäle: Von diesen schuf Manzù rund 300 Versionen in unterschiedlichem Material. »Das erste Mal sah ich Kardinäle 1934 in Sankt Peter. Sie beeindruckten mich in ihrer strengen, unbeweglichen Gesamtheit, die dennoch an geballter Spitualität vibrierte«, so erklärte der Künstler selbst, wie er begonnen hatte, über dieses Thema nachzudenken. Dieses Thema ließ ihn nicht mehr los. Er modellierte sie gerade so, wie sie ihn beeindruckt hatten. Das demonstrieren die sechs in der Engelsburg ausgestellten Bronze-Kardinäle. Der erste, ein sitzender Purpurträger aus dem Jahre 1937-38, misst nur 53 Zentimeter. Der stehende »Große Kardinal« aus dem Jahr 1960 bringt es auf drei Meter Höhe. Sie tragen Mitra und haben vergeistigte Gesichtszüge, die Körperformen sind verdeckt von bodenlangen, eng anliegenden Mantelcapes. In die Renaissancesäle der Engelsburg passen sie gut hinein. Auch Manzùs berühmter kauernder David (1938) ist dabei, ebenso das »Große Frauen-Porträt« von 1946. [...]
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