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Mit Jesus mitten unter seinem Volk

Predigt von Papst Franziskus am 2. Februar
Mit Jesus mitten unter seinem Volk
Als die Eltern Jesu den Knaben brachten, um die Vorschriften des Gesetzes zu erfüllen, nahm Simeon, »vom Geist … geführt« (Lk 2,27), das Kind in seine Arme und begann einen dankerfüllten Lobgesang: »Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel« (Lk 2,30-32). Simeon hat die ersehnte Hoffnung nicht nur sehen können, sondern er hatte das Privileg, sie zu umarmen, und das lässt ihn vor Freude jubeln. Sein Herz freut sich, weil Gott inmitten seines Volkes wohnt; er empfindet ihn als Fleisch von seinem Fleisch.

Die heutige Liturgie sagt uns, dass mit jenem Ritus (vierzig Tage nach der Geburt) »nicht nur das Gesetz erfüllt [wurde], sondern Christus begegnete zum ersten Mal seinem Volk, das ihn im Glauben erwartete« (Römisches Messbuch, 2. Februar, Einführung in die Liturgie). Die Begegnung Gottes mit seinem Volk weckt die Freude und erneuert die Hoffnung.

Der Lobgesang Simeons ist der Gesang des gläubigen Mannes, der am Ende seiner Tage sagen kann: Es ist wahr, die Hoffnung auf Gott lässt nie zugrunde gehen (vgl. Röm 5,5), er enttäuscht niemals. Simeon und Hanna sind in ihrem Alter zu einer neuen Fruchtbarkeit fähig, und sie bezeugen es singend: Das Leben verdient, voll Hoffnung gelebt zu werden, denn der Herr hält sein Versprechen. Und Jesus selbst sollte später dieses Versprechen in der Synagoge von Nazareth erklären: Auch die Kranken, die Gefangenen, die Einsamen, die Armen, die Alten, die Sünder sind eingeladen, denselben Gesang der Hoffnung anzustimmen – Jesus ist bei ihnen, er ist bei uns (vgl. Lk 4,18-19).

Dieses Lied der Hoffnung haben wir als Erbe von unseren Vorfahren erhalten. Sie haben uns in diese »Dynamik« eingeführt. In ihren Gesichtern, in ihrem Leben, in ihrer täglichen und gleichbleibenden Hingabe konnten wir sehen, wie dieser Lobpreis sich »inkarnierte«. Wir sind Erben der Träume unserer Vorfahren, Erben der Hoffnung, die unsere Gründerinnen und Gründer und unsere Brüder und Schwestern vor uns nicht enttäuscht hat. Wir sind Erben unserer alten Menschen, die den Mut zum Träumen hatten. Und wie sie, so wollen auch wir heute singen: Gott enttäuscht nicht, die Hoffnung auf ihn trügt nicht. Gott kommt seinem Volk entgegen. Und wir wollen singen, indem wir uns in die Weissagung des Propheten Joel hineinversetzen: Es wird geschehen, »dass ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, eure Alten werden Träume haben und eure jungen Männer haben Visionen« (3,1).

Es tut uns gut, den Traum unserer Vorfahren aufzugreifen, um heute prophetisch reden zu können und wieder auf das zu stoßen, was einst unser Herz entflammt hat. Traum und Prophetie zusammen. Erinnerung daran, wie unsere Alten, unsere Väter und Mütter träumten, und Mut, um diesen Traum prophetisch voranzubringen.

Diese Haltung wird uns Gottgeweihte fruchtbar machen, vor allem aber wird sie uns vor einer Versuchung bewahren, die unser geweihtes Leben steril machen kann: vor der Versuchung des Überlebens. Ein Übel, das sich nach und nach in uns, im Innern unserer Gemeinschaften einnisten kann. Die Haltung des Überlebens lässt uns reaktionär und ängstlich werden, sie führt uns dazu, dass wir uns langsam und lautlos in unseren Häusern und unseren Voreingenommenheiten verbarrikadieren. Sie wirft uns zurück auf die ruhmreichen – aber vergangenen – Taten. Das jedoch erweckt durchaus nicht die aus den Träumen unserer Gründer geborene prophetische Kreativität, sondern sucht auf Nebenwegen den Herausforderungen auszuweichen, die heute an unsere Türen klopfen. Die Psychologie des Überlebens nimmt unseren Charismen die Kraft, denn sie führt uns dazu, sie zu »zähmen« und »leicht zugänglich« zu machen, beraubt sie damit aber jener kreativen Kraft, die sie freisetzten. Sie bewirkt, dass wir lieber Räume, Bauwerke oder Strukturen bewahren wollen, als neue Prozesse ermöglichen. Die Versuchung des Überlebens lässt uns die Gnade vergessen, sie macht uns zu Fachleuten des Sakralen, nicht aber zu Vätern, Müttern oder Brüdern und Schwestern der Hoffnung, die zu weissagen wir berufen sind. Dieses Klima des Überlebens verhärtet die Herzen unserer Alten. Sie nimmt ihnen die Fähigkeit zum Träumen und macht auf diese Weise die Prophetie unfruchtbar, die zu verkünden und zu verwirklichen die Jüngeren berufen sind. Kurzum, die Versuchung des Überlebens verwandelt in Gefahr, in Bedrohung und in Tragödie, was der Herr als eine Gelegenheit zur Mission vor uns hinstellt. Diese Haltung ist nicht auf das geweihte Leben beschränkt, doch wir sind in besonderer Weise aufgefordert, uns davor zu hüten, in sie zu verfallen. [...]
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