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Einblicke in das Imperium Romanum – Die römischen Kaiser von Augustus bis zu Konstantin dem Großen (Teil 31)

Claudius II. Gothicus (268-270) – der Gotensieger

Claudius II. Gothicus (268-270) – der Gotensieger
Büste von Kaiser Claudius II. Gothicus; von ihm existieren nur ganz wenige Darstellungen.
Von Claudia Kock

Kaiser Gallienus war im Herbst 268 in Mailand aus dem Hinterhalt ermordet worden. Hinter der Gewalttat stand eine Gruppe von Offizieren, die aus Illyricum – dem heutigen Balkangebiet – stammte und nach Macht und Einfluss strebte. Seit der Mitte des dritten Jahrhunderts stammten viele Usurpatoren ebenso wie legitime Herrscher aus diesem Teil des Reiches, der durch die Einfälle von Barbarenvölkern aus dem Osten und Norden besonders in Mitleidenschaft gezogen war.

Abneigung gegen den neuen Kaiser

Einer dieser illyrischen Offiziere war der Tribun Marcus Aurelius Valerius Claudius. Er war an der Verschwörung gegen Gallienus beteiligt und wurde von den Verschwörern zum Kaiser akklamiert – gegen den Willen der Truppen, die Gallienus treu gedient hatten und keinen Anlass für seine Ermordung sahen. Der römische Senat, der stets große Abneigung gegen Gallienus gehabt hatte, bestätigte den neuen Kaiser, der – um ihn von seinem Vorgänger aus dem 1. Jahrhundert zu unterscheiden – als Claudius II. bekannt ist. Zwar hatte er nur eine sehr kurze Regierungszeit, denn er starb schon im September 270 an der Pest. Allerdings konnte er einen entscheidenden Sieg gegen die Goten erringen, der zur Folge hatte, dass sie für ein Jahrhundert ihre Raubzüge im Römischen Reich einstellten. Durch diesen Sieg ist er als »Claudius Gothicus« in die Geschichte eingegangen und erhielt vom Senat eine goldene Statue vor dem Jupitertempel auf dem Kapitol in Rom. Außerdem wurde er nach seinem Tod unter die Götter erhoben.

Da Listen der divinisierten Herrscher geführt wurden, ist der genaue Geburtstag von Claudius Gothicus überliefert, und aus einer anderen Quelle wissen wir, dass er mit 56 Jahren starb. Daher kennen wir, anders als bei anderen Soldatenkaisern, sein exaktes Geburtsdatum: den 10. Mai 214. Er wurde somit unter Kaiser Caracalla geboren. Dass er ein vorehelicher Sohn Gordians II. war, wie einige Quellen behaupten, muss allerdings als Legende betrachtet werden, die seiner eigenen Herrschaftslegitimation diente. Seine Ämterlaufbahn legt nahe, dass er in Wirklichkeit wohl nicht aus der Senatorenschicht, sondern aus dem Ritterstand kam.

Wenige Jahrzehnte später führte Kaiser Konstantin – ebenfalls ein Illyrer – den eigenen Stammbaum auf Claudius Gothicus zurück. Auch hierbei handelt es sich um eine Legende. Sie führte dazu, dass der Gotensieger in der späteren Geschichtsschreibung idealisiert wurde. So ist es schwierig, sich von diesem Herrscher mit seiner kurzen Regierungszeit ein realistisches Bild zu machen. Bauten dieses Kaisers in Rom gibt es nicht, da er sich nie oder höchstens für sehr kurze Zeit in der Hauptstadt aufgehalten hat.

Sein Aussehen ist jedoch überliefert, da es ein gut erhaltenes lebensgroßes Porträt von ihm gibt, das im »Worcester Art Museum« in Massachusetts (USA) aufbewahrt wird. Zwar gibt es für seine sichere Zuordnung zu diesem Kaiser keine vergleichbaren Werke, aber es besteht eine große Ähnlichkeit mit den Münzbildern von Claudius Gothicus, auf deren Grundlage der renommierte Schweizer Archäologe Johann Jakob Bernoulli den Kaiser bereits im 19. Jahrhundert folgendermaßen beschrieb: »Sein Bildnis zeigt einen charaktervollen Kopf, in dem Festigkeit des Willens mit edler Gesinnung gepaart scheint. Die Züge ältlich, die Stirn bald mehr steil, bald mehr zurückliegend, an der Nasenwurzel scharf unterschnitten. Nase und Kinn spitz, die Kinnbacken eckig, das Haar dicht, aber ziemlich kurz, der Bart an der Oberlippe kräftig, an Wangen und Kinn gerade nur die Haut bedeckend« (Römische Ikonographie II, Stuttgart 1894, S. 182, Tafel VI, 4 und 5). Versuche, Porträts auf römischen Monumenten – wie etwa dem Konstantinsbogen oder dem Großen Ludovisischen Schlachtsarkophag im »Palazzo Altemps« – mit Claudius Gothicus zu identifizieren, haben dagegen zu keinem überzeugenden Ergebnis geführt. [...]
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