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Beten mit dem Leib

Beten mit dem Leib
Von Catherine Aubin OP

»Beten mit dem Leib.« Warum dieser Titel? Käme es uns denn in den Sinn zu sagen: »Leben mit dem Leib« oder »Lieben mit dem Leib«? Offensichtlich nicht! Wir alle leben und lieben mit unserem ganzen Leib, sei es mit einem Lächeln, mit Worten oder mit den Händen. Und das Gebet? Ist nicht auch das Gebet Ausdruck eines Atmens, eines Gefühls, einer Sehnsucht, einer Zuneigung, einer Zärtlichkeit?

Wenn wir bei diesem Titel nicht zusammenzucken, dann deshalb, weil wir aus dem Gebet etwas Körperloses, Abgesondertes, Wohlgeordnetes in einem Winkel des Tages gemacht haben, ein wenig am Morgen, ein wenig am Abend. Unsere Gebetsweise zeigt unsere verschiedenen Haltungen gegenüber der Welt und den anderen: entweder Duldung und Rückzug oder Offenheit für Unendliches.

Der heilige Dominikus sagt in seinen neun Gebetsweisen mit seinem ganzen Wesen: »Öffnet euch! Macht euer Herz weit! Singt und geht auf dem Weg voran!« Und er weist uns auf neun Gebetsweisen hin – wie die neun Monate der schwangeren Frau. Denn dieser Weg ist in der Tat ein Übergang zu einer Neugeburt. Neun Weisen in drei Etappen, um den Herrn sagen zu hören: »Befreie dich von dir selbst! Ich nehme dich so an, wie du bist. Du bist mein Freund, du kannst vertrauten Umgang mit mir haben. Ich bin deine Quelle. Sei fruchtbar!«

Aufnahme Gottes in unser Herz

Diese Pädagogik des Gebets ist ein Weg der Wahrheit, um zu entdecken, wer wir wirklich sind und was wir wirklich wollen. Er stellt eine Art Umkehrung dessen dar, was am Anfang geschehen ist: »Gott, der Herr, rief Adam zu und sprach: Wo bist du? Als Adam seine Stimme hörte, geriet er in Furcht und versteckte sich« (vgl. Gen 3,9-11). Der heilige Dominikus schlägt uns gewissermaßen einen umgekehrten Weg vor. Er hörte, wie der Herr ihn fragte: »Wo bist du?«, und antwortete ihm mit seinen neun Gebetsweisen. Er bittet uns demnach, uns zu öffnen, uns nicht mehr selbst für den Mittelpunkt zu halten, sondern das richtige Verhältnis zu Gott und zum Nächsten wiederzufinden.

Die erste Etappe: »Befreie dich von dir selbst! Ich nehme dich so an, wie du bist.«

Jesus ist vor allem der Weg Gottes zu den Menschen. In gewisser Hinsicht ist es Jesus, der Dominikus anspricht, und dieser antwortet mit den Gesten seines Leibes. Dominikus blickt mit den Augen seines Herzens auf Jesus, der zu ihm spricht. Bei der ersten Gebetsweise blickt er auf den Gekreuzigten, der sein Haupt neigt und den Geist aufgibt (vgl. Joh 19,30), bei der zweiten ist es Jesus, der über Jerusalem weint (vgl. Lk 19,41), bei der dritten Jesus, der bei seinem Leiden Schläge erduldet (vgl. Mk 14,65), und bei der vierten Gebetsweise schließlich blickt er auf Jesus, der am Ölberg inständig betet, dabei niederkniet und wieder aufsteht (vgl. Lk 22,45). Jedes Mal antwortet Dominikus mit einer anderen Haltung: Er beginnt mit der Verbeugung, dann wirft er sich der Länge nach ausgestreckt mit dem Gesicht zur Erde nieder, schließlich kniet er hin und erhebt sich wieder. Es sind vier Körperhaltungen, denen vier geistige Haltungen entsprechen: Demut, Reue des Herzens, Gehorsam und Vertrauen. Diese erste Etappe könnte man folgendermaßen zusammenfassen: als Annahme, die das Akzeptieren der eigenen Grenzen ebenso umfasst wie die Aufnahme Gottes, der kommt und in einem Herzen wohnt, das sich öffnet.

Die erste Gebetsweise ist das Verneigen. Dominikus wird beschrieben, wie er demütig Oberkörper und Kopf nach vorne beugt, wobei auf Latein dasselbe Wort verwendet wird – »inclinato« –, wie es Johannes in seinem Evangelium benutzt (19,30): »Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf.« Sein Haupt, das geneigt ist wie das des Gekreuzigten, ist Ausdruck der Ganzhingabe seines Lebens: eine Geste der Unterwerfung, die die Angleichung des Willens Christi an den Vater zeigt. Für die griechischen Kirchenväter war dieses Neigen des Hauptes ein bildlicher Ausdruck für die Angleichung des Willens Christi an den Vater. Dominikus neigt das Haupt wie Christus am Kreuz. [...]
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